Palmen sind nicht nur ein exotischer Blickfang, sondern auch pflegebedürftig. Wenn wir mit ihnen das Haus verschönern wollen, dann sollten wir uns um die Überwinterung Gedanken machen. Winterschutz für Zimmerpalmen ist zwar kein Kinderspiel, aber zum Glück auch kein Hexenwerk. Mit den folgenden Tipps sollte euch das Ganze leichter fallen.
Inhaltsverzeichnis
Wie viel Schutz braucht die Palme?
Wer beim Kauf wissen möchte, wie viel Frost die jeweilige Palme verträgt, der sollte auf die mitgelieferten Informationen achten. Eine Zahl in Grad Celsius gibt die Frosthärte an. Hier ist jedoch Vorsicht geboten, denn manche Händler geben die Palme als frosthärter aus, um die Verkaufschancen zu erhöhen.
Im Allgemeinen kommen draußen überwinternde Palmen besser mit dem Frost zurecht, wenn sie im Erdboden statt im Kübel eingepflanzt sind. Was Zimmerpflanzen angeht, so gelten sie als umso frosthärter, je größer und älter sie sind, da sie sich an das Überwintern gewöhnen. Außerdem lässt eine geringe Nässeempfindlichkeit darauf schließen, dass die Palme nicht sehr kälteempfindlich ist. Wichtiger als der Nässeschutz, über den sich nicht alle Palmenbesitzer und Hobbygärtner einig sind, ist der Wurzelschutz.
Auf die Palme kommt es an
Wie dies auch bei allen anderen Zimmer- und Gartenpflanzen der Fall ist, stellen verschiedene Palmen unterschiedliche Bedürfnisse an ihren Besitzer. Ihr solltet euch also darüber im Klaren sein, welche Art von Zimmerpalme ihr ins Haus holt und wie viel Aufwand mit ihrer Aufzucht verbunden ist. Unterschieden wird in vergleichsweise winterfeste Palmen und tropische Arten, die schutzbedürftig sind.
Temperaturgrenzwerte der relativ winterharten Zimmerpalmen sind zum Beispiel:
- Washingtionia filifera: -8 Grad Celsius
- Chamaerops humilis: -9 Grad Celsius
- Sabal minor: -10,5 Grad Celsius
- Jubaea chilensis: -7 Grad Celsius
- Phoenix canariensis: -9 Grad Celsius
Diese Palmenarten brauchen weniger Aufmerksamkeit und Wärme im Winter. Generell gilt, dass Palmen nicht nur aufgrund ihrer Art, sondern auch aufgrund ihrer Gegebenheiten mehr oder weniger winterhart sind. An welchen Anhaltspunkten könnt ihr euch orientieren?
Weniger ist mehr
Wir empfehlen, den Winterschutz bei Zimmerpalmen zwar auf keinen Fall zu unterschätzen, ihn auf der anderen Seite aber auch nicht zu ernst zu nehmen. Wenn ihr nämlich zu früh schützt und zu viel heizt oder abdeckt, dann beeinträchtigt dies das Wachstum der Palme und trägt dazu bei, dass sie sich nicht an die Kälte und Veränderungen der Luftfeuchtigkeit gewöhnt.
Besser ist es, die Zimmerpalme schrittweise an die kalte Jahreszeit heranzuführen und sie damit auf Dauer frosthärter zu machen. Als Anhaltspunkt: Wenn die Temperaturen draußen der Frosthärtegrenze der Palme sich auf bis zu fünf Grad nähern, beginnt ihr mit den Schutzmaßnahmen.
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Anleitungen zum Winterschutz für Zimmerpalmen
Exotische Palmen, die im Hausinneren oder im Wintergarten überwintern, brauchen Helligkeit in Maßen. Ein Standort in Fensternähe oder bei einer speziellen Lichtquelle ist daher von Vorteil. Vorsicht ist jedoch beim Aufstellen am Fenster geboten, denn ist dieses nicht ausreichend isoliert, lässt es kalte Zugluft und Feuchtigkeit an die Pflanze. Dasselbe gilt für das Treppenhaus. Lasst ihr die Kübelpalmen im Keller überwintern, müsst ihr euch um die Wärme keine so großen Sorgen machen, doch die Beleuchtung ist ausgesprochen wichtig. Rund zwölf Stunden Licht, im Idealfall per Zeitschalter reguliert, sind vorteilhaft.
Neben der Helligkeit spielt natürlich die Temperatur eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden der Zimmerpalmen. Unter 10 Grad sollte die Temperatur weder tagsüber noch nachts sinken – bei Goldfruchtpalmen werden sogar 15 Grad empfohlen. Wer in der Nacht ein Zimmer nicht beheizt, muss die Palmen also umstellen. Verbunden mit der Senkung der Raumtemperatur solltet ihr auch das Gießen reduzieren. Mäßig feuchte Erde während der Winterzeit reicht aus, denn schließlich befindet sich die Palme in einer Ruhephase und nicht in einer aktiven Wachstumsphase. Nicht zu vergessen ist dabei die hohe Luftfeuchtigkeit, die benötigt wird, denn die trockene Heizungsluft bekommt den Gewächsen nicht gut. Es hilft, wenn ihr die Zimmerpalmen in regelmäßigen Abständen mit lauwarmem Wasser besprüht.
Wichtig bei der Haltung von Pflanzen in Kübeln ist, dass ihr euch um deren Isolierung kümmert. Die Wurzeln sind am frostempfindlichsten und müssen zuverlässig geschützt werden, beispielsweise durch ein Abdecken mit Stroh, Laub oder Rindenmulch. Am besten wickelt ihr die Kübel und eventuell den unteren Teil des Palmenstamms bereits im Herbst mit Luftpolsterfolie ein. Damit vom Boden keine Kälte aufsteigt, platziert ihr den Kübel auf einer isolierenden, stabilen Unterlage wie einer Styroporplatte. Muss bei starkem Frost die gesamte Palme isoliert werden, bindet ihr die Wedel oder Blätter locker zusammen, bevor ihr sie mit einer Plane, einer Strohmatte oder einem Jutesack umwickelt. Bitte keinen scharfen Draht verwenden und das Ganze nicht zu fest zusammenbinden, damit noch Luft an die Palme gelangt.
Gewächshaus: Idealer Standort für das Überwintern
Im Hausinneren lassen sich nicht immer die optimalen Bedingungen für den Winterschutz erzeugen. Bei einem Gewächshaus ist das anders. Es ist speziell gedämmt und isoliert, wird kontrolliert beheizt, um eine konstante Temperatur aufrecht zu erhalten, und kann mit Lichtquellen, Belüftungssystem und Bewässerungssystem ausgestattet werden. Moderne Gewächshäuser profitieren von Plexiglas- oder Polycarbonat-Doppelstegplatten, die tagsüber ausreichend Helligkeit an die Palmen lassen. Der dauerhafte Winterschutz und effektive Frostschutz gestaltet sich einfacher, weil auf kleinem Raum alle nötigen Voraussetzungen gegeben sind und ihr nicht die Wohnräume den Bedürfnissen der Zimmerpalme anpassen müsst. Dabei solltet ihr natürlich die Rechnung nicht ohne die Kosten machen, die ein beheiztes Treibhaus bzw. Warmhaus mit sich bringt. Besitzt ihr viele und / oder teure Palmen, lohnt sich jedoch die Investition.
Letzte Aktualisierung am 7.09.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API