Palmfarn (Cycas revoluta)

Palmfarn Steckbrief

Sonnenbedarf
Pflegebedarf
Winterhärte

Der Palmfarn (auch Japanischer Sagopalmfarn, Cycas-Palmfarn oder Cycas genannt) gilt als Weiterentwicklung von Farn und ist nicht wirklich eine Palme, die Bezeichnung trifft also nicht wirklich zu. Die palmenförmige Wuchsform und die eingerollten Blattfiedern sehen wie das Ergebnis einer Kreuzung von Farnen und Palmen aus, weshalb die Palmfarn als Palme oft „durchgeht“ auch wenn es faktisch falsch ist. Palmfarne können in die Familien Cycadaceae, Strangeriaceae und Zamiaceae eingeteilt werden. 

Der Palmfarn gehört zur Cycadales Familie und ist eine sehr alte Pflanzengruppe. Sie gehören neben den echten Farnen zu den ältesten Landpflanzen (ca. vor 300 Mio Jahren), weshalb sie auch als „lebende Fossilien“ bezeichnet werden. Heute sind die Palmfarne in den tropischen und subtropischen Gebieten Madagaskars, Afrikas und Asiens vorzufinden, stammen ursprünglich aus Südost Asien. 

Im Gegensatz zu Farn entwickelt sich Palmfarn über Blüten weiter – nicht über Sporen. Als Jungpflanzen bestehen sie meistens aus einer hellbraunen Kugel mit gefiederten dunkelgrünen Wedeln. Aufgrund der Ähnlichkeit zu Farn und Palmen wird die Pflanze Palmfarn genannt. Wenn man genauer hinschaut, zeichnen sich die Palmfarne aber durch einen kurzen, vereinzeln verzweigten oder knollenartigen palmenartigen, geraden Stamm aus oder durch unterirdische Rhizome. Die Laubblätter fast alle Arten sind immergrün und meist einfach gegliedert bis auf die Gattungen Cycas debaoensis,  Cycas multipinnanta sowie Cycas Bowenia, die alle doppelt gefiederte Blätter haben.

Der Japanische Sagopalmfarn (Cycas revoluta) stammt ursprünglich aus Japan und hat in der gärtnerischen Kultur am meisten Wertschätzung erfahren. Der Palmfarn entwickelt über einen kräftigen Stamm bis 1,5m lange gebogene Fiederblätter. 

Auch der Japanische Palmfarn kann sehr groß und sehr alt werden. Durch das lange Wachstum erreicht erst nach sehr langer Zeit die Pflanze teilweise die Höhe eines Baumes und ein Alter von mehreren hundert Jahren.

Die Pflanze wird oft als Zimmerpflanze verkauft. Für ein optimales Wachstum sollte der Palmfarn aber im Sommer nach Draußen in die pralle Sonne gestellt werden. Kommt es zur Bildung neuer Wedel im Raum, wachsen die Wedel krumm.

Palmfarn – Fakten

  • Botanische Bezeichnung: Cycas revoluta
  • Synonyme: Sagopalmfarn, Cycadeen, Cycas-Palmfarn, Cycas, Japanischer Sagopalmfarn
  • Wuchseingenschaften: aufrecht, überhängend
  • Wuchshöhe: 2 bis 3m
  • Blüten: eiförmig, gelb bis goldbraune Blütenstände (Mai bis Juli) mit Zapfen bis zu 50cm groß und mit Ananas Geruch (in Kultur aber selten)
  • Blätter: immergrüne, steife, schmale, lang gebogene Fiederblätter mit mehr als 100 gänzenden grünen Blättchen
  • Stamm: oberirdischen Stammteil bildet einen Schopf mit schraubig angeordneten Blättern
  • Frucht: orange-rote Beeren
  • Boden:  sandig bis lehmig, durchlässige Erde, Kübelpflanzenerde, durchlässig für Vermeidung von Staunässe, humusreich
  • Licht: volles Licht, Schutz vor starker Sonnenstrahlung, halbschattig
  • Winterhärte: nicht winderhart
  • Platzbedarf: gering
  • Verwendung: Wintergarten, große Töpfe oder Kübel

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Herkunft des Palmfarn

Der Palmfarn stammt aus Japan und Südostasien und fand im Laufe der Jahre seinen Platz als Zimmerpflanze in Europa. Aufgrund der klimatischen Bedingungen in Europa kann die Pflanze nur im Sommer im Freien gehalten werden.

  • stammt aus Japan und Südostasien
  • kann nur im Sommer im Freien gehalten werden

Standort des Palmfarn

Der Standort spielt beim Palmfarn eine große Rolle. Nur bei einem perfekten Standort wächst die Pflanze auch richtig. Daher sollte Palmfarn im Sommer an einem sehr sonnigen, aber windgeschützten Platz stehen. Sobald die Temperaturen nachts unter 10 °C fallen, sollte Palmfarn eingeräumt werden. Palmfarn verträgt keinen Frost. Optimal ist ein relativ kühler Raum. Generell gilt: Je höher die Temperaturen im Winterquartier sind, umso dunkler sollte der Raum sein, da es sonst zu einem unerwünschten Wachstum während der Winterperiode kommt.

Nach der Winterpause muss die Pflanze langsam an die Sonne gewöhnt werden. Sonst kann es zu Verbrennungen der Pflanze kommen.

Wird die Pflanze nur als Zimmerpflanze gehalten, muss der Standort so gestaltet sein, dass das Licht von allen Seiten kommt. Bei einer einseitigen Sonneneinstrahlung entwickelt sich die Pflanze ungleichmäßig.

  • sonniger, windgeschützter Standort
  • Frostunempfindlich bis – 12 °C

Pflege des Palmfarns

Palmfarn ist sehr pflegeintensiv. Bereits bei kleinen Veränderungen reagiert Palmfarn mit Verfärbungen der Wedel. Dazu gehören Standortwechsel oder stark wechselnde Temperaturen. Das Drehen der Pflanze während der Ausbildung neuer Wedel sollte daher vermieden werden.

Auch das Düngen und Gießen spielen bei der Pflege des Palmfarn eine große Rolle. Viele Halter von Palmfarnen bekommen erst im Laufe der Zeit das richtige Maß beim Düngen und Gießen hin.

Palmfarn wächst durch einseitige Sonneneinstrahlung häufig krumm. Auch hier sind ist Fingerspitzengefühl und viel Geduld gefragt.

  • sehr pflegeintensiv
  • reagiert empfindlich auf Standortwechsel
  • häufig krummes Wachstum

Substrat für den Palmfarn

Palmfarne mögen ein durchlässiges Pflanzsubstrat mit Sandanteil und ohne Kalk. Die Pflanzen vertragen keinen Kalk. Ideal ist eine grobkörnige Erde mit Kies, Lehm und Humus.

Da Palmfarn bei zu feuchter Erde schnell eingeht, muss darauf geachtet werden, dass die Erde durchlässig und gut durchlüftet ist. Gartenerde eignet sich hervorragend für den Palmfarn.

Um ein Faulen der Wurzel zu vermeiden, sollte eine Drainage im Pflanzgefäß verwendet werden. So wird überschüssiges Wasser sofort abgeführt und staut sich nicht im Pflanzgefäß.

  • durchlässiges Pflanzsubstrat ohne Kalk
  • Einsatz einer Drainage empfohlen
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  • Dosierte Abgabe von Wasser und Nährstoffen je nach Pflanzenbedarf
  • Weniger Gießen dank feinporiger Ton-Körner mit hoher Speicherkapazität
  • Einfaches Umtopfen
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Umpflanzen des Palmfarns

Palmfarn besitzt Pfahlwurzeln, die äußerst empfindlich sind und schnell brechen. Ein häufiges Umtopfen von Palmfarn sollte daher vermieden werden. Es genügt ein Umpflanzen in Intervallen von drei bis vier Jahren. Bei älteren Pflanzen genügt auch ein Abstand von sechs bis sieben Jahren.

Ist ein Umpflanzen unumgänglich, ist der Frühling ideal. Dann befindet sich Palmfarn noch in der Winterpause und bildet keine neuen Wedel aus, die beim Umtopfen beschädigt werden könnten.

Gießen und Düngen

Palmfarn ist eine genügsame Pflanze. Er benötigt kaum Dünger und Wasser. Welches das richtige Maß zum Gießen und Düngen ist, muss im Laufe der Zeit herausgefunden werden. Wichtig ist, dass zum Gießen des Palmfarn kein kalkhaltiges Wasser verwendet wird. Dadurch geht die Pflanze ein. Am besten eignet sich Regenwasser.

Wann gegossen werden muss, ist schwer abzuschätzen. Prinzipiell sollte Palmfarn dann gegossen werden, wenn die obere Erdschicht trocken ist. Stehende Nässe muss unbedingt vermieden werden, da es sonst zur Wurzelfäule kommen kann.

Auch das Besprühen mit Wasser tut dem Palmfarn gut. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit in warmen Monaten wird die Pflanze widerstandsfähiger und wächst besser.

Dünger wird durch das langsame Wachstum des Palmfarn nur wenig benötigt. Es sollte maximal in der Wachstumsphase, d. h. wenn sich neue Wedel bilden, Dünger verwendet werden. Ideal sind ein nicht-mineralischer Dünger oder natürlicher Dünger wie Pferdemist.

  • kein kalkhaltiges Wasser verwenden
  • Besprühen mit Wasser empfohlen
  • Düngen in der Wachstumsphase mit natürlichem oder nicht-mineralischen Dünger

Kürzen und Vermehren

Ein Schneiden des Palmfarn ist nicht zwingend notwendig. Um eine gute Versorgung der Wedel mit Nährstoffen und Wasser zu garantieren, sollten lediglich abgestorbene oder kranke Wedel abgeschnitten werden, die bereits vollständig trocken sind.

Der Palmfarn wird allein über Samen vermehrt. Dabei sollte der frische, geschälte Samen für drei bis vier Tage in lauwarmes Wasser gelegt und danach im Gewächshaus bei Temperaturen zwischen 25 °C und 30 °C ausgesät werden. Optimal ist eine Saattiefe von ein bis zwei Zentimeter.

Da auch der Samen langsam keimt, sind erste Erfolge erst nach Monaten mit der Bildung von Wurzeln sichtbar.

Eine schnellere Alternative ist das Zerkleinern der Cycas. Aus den daraus entstanden kleinen Teilen ist es möglich, neue Palmfarne zu ziehen.

  • Entfernung abgestorbener/kranker Wedel
  • Vermehrung über Samen oder Zerkleinern der Cycas

Überwintern des Palmfarns

Palmfarn ist frostempfindlichBereits bei nächtlichen Temperaturen unter 10 °C kann es zu Erfrierungserscheinungen an der Pflanze kommen. Daher sollte die Pflanze bei Temperaturen unter 10 °C zum Überwintern ins Haus oder in die Wohnung genommen werden.

Während der Überwinterung ist ein Standort unter einer Pflanzenlampe ideal. Ist diese Möglichkeit nicht vorhanden, ist ein kühler Standort vorteilhaft, bei dem die Pflanze nur wenig Licht benötigt. Je kühler der Raum ist, umso weniger Licht benötigt die Pflanze. Der Palmfarn geht dann in den Winterschlaf und stellt sein Wachstum ein.

Temperaturen über 15 °C und ein Standort an der Heizung sollten vermieden werden, da sonst der Palmfarn zum Wachsen angeregt ist. Auch der Befall mit Schädlingen ist möglich.

  • frostempfindlich ab – 12 °C
  • Überwinterung unter einer Pflanzenlampe oder im Haus
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Krankheiten und Schädlinge

Palmfarn ist relativ widerstandsfähig. Tritt ein Befall mit Schädlingen auf, liegt das häufig bei Fehlern in der Pflege. Oftmals kommt es in den Wintermonaten zu einem Befall. Vor allem Spinnmilben und Wollläuse befallen oft Palmfarn. Sie treten oft in der Winterperiode auf, da trockene Luft und Wärme ideale Lebensbedingungen bieten. Daher ist eine wöchentliche Kontrolle des Palmfarn empfehlenswert, um einen Befall frühzeitig zu entdecken.

Eine gute Möglichkeiten zum Aufdecken eines Befalls mit Spinnmilben ist das Besprühen der Wedel mit Wasser. Werden kleine Netze sichtbar, ist ein Befall wahrscheinlich. Allerdings ist einem solchen Befall kaum beizukommen, da viele Schädlinge bereits resistent gegen Schädlingsbekämpfungsmittel sind.

Wollläuse sind an den klebrigen Flecken am Pflanzgefäß und den weißen, watteartigen Belägen an versteckten Stellen zu erkennen. Die Bekämpfung ist sehr schwierig. Die einzig wirkenden Gifte greifen auch den Palmfarn an. Schonender ist das Entfernen der Nester, die allerdings nur schwer zu finden sind.

Auch Mehltau zählt zu den Schädlingen des Palmfarn. Der Pilz tritt meistens bei warmen Wetter in Form eines weißen Belags auf den Blättern auf. Ist ein Befall aufgetreten, hilft ein Besprühen der Pflanze mit einem Gemisch aus Milch und Wasser.

  • häufig Schädlingsbefall in den Wintermonaten
  • Spinnmilben, Mehltau und Wolläuse schädigen die Pflanze
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Fazit zum Palmfarn

Palmfarn ist eine schöne Zimmerpflanze, der es auch im Freien ganz gut gefällt. Durch die Neigung zur Wurzelfäule bei Stehnässe, muss beim Gießen des Palmfarn das richtige Maß gefunden werden. Pi mal Daumen genügt es, die Pflanze bei einer trockenen Oberfläche zu gießen.

Obwohl die Pflanze als sehr widerstandsfähig gilt, ist ein Befall mit Wollläusen, Mehltau und Spinnmilben der Tod des Palmfarn. Durch Resistenzen der Schädlinge ist eine Bekämpfung kaum möglich.

Videos zu Palmfarnen